Auf den Hund gekommen
Als mein damaliger
Lebensgefährte Ende 2003 den Wunsch nach einem Hund geäußert hat bin ich diesem
nur zu gerne nachgekommen.
Aber was für einer sollte es sein?
Da wir in einer Mietswohnung zu Hause sind durfte er nicht zu groß sein.
Langweilig aber auch nicht. Sportlich sollte er sein und einen großen Charakter
haben.
Mit diesen Gedanken machte ich mich im Internet auf die Suche nach verschiedenen
Rassen und bin an einer hängen geblieben. Dem Jack Russell Terrier!
Nun kannte ich diese Rasse in verschiedenen Farben und Formen, aber alle doch
sehr kurzbeinig. Nein, sowas dann doch nicht. Bis meine Suche mich im Januar
2004 auf eine Seite führte, die mich eines besseren belehrte ........
Damals habe ich mich in einen wunderschönen Rüden verliebt. Hochbeinig,
glatthaarig, schön proportioniert, hübsches Gesicht, kurz und gut. Ein toller
Hund mit anscheinend ausgeglichenem Charakter.
Also, nichts wie ran ans Telefon und die Besitzerin dieses Rüden angerufen!
Zu meiner großen Enttäuschung stellte sich heraus, dass sie selber gar keine
Zucht hatte. Umso besser wurde meine Laune, als sie mir berichtete, dass dieser
wunderschöne Rüde eine Hündin belegt hatte und die Welpen Anfang März zur Welt
kommen sollten.
Und wieder ran ans Telefon und die Telefonnummer der Züchterin gewählt. Im
Rahmen eines netten Telefonats durfte ich dann einen Hund reservieren. Es sollte
ein Rüde sein, der hoffentlich genau so schön wird wie sein Vater.
Dann begann die lange Wartezeit von fast zwei Monaten, die mir allerdings durch
die Besitzerin des werdenden Vaters versüßt wurde, indem ich sie besuchen durfte
um mir den Papa und den ebenfalls bei ihr lebenden tollen Vollbruder meines
zukünftigen Zöglings aus der Nähe zu betrachten.
Dieser damalige Besuch hat mich in meiner Entscheidung für diese Rasse nur noch
weiterhin positiv beeinflusst.
Um aber nun genau zu wissen was ich mir da ins Haus hole wurde Bettlektüre über
den Jack Russell gekauft um nachher nicht ein böses Erwachen zu bekommen. Denn
schließlich ist es ein Lebewesen und kein Kleidungsstück, welches man bei nicht
Gefallen wieder zurück geben kann.
Dann war es endlich soweit!!!!
Als am 08.März 2004 mein Telefon ging und die Nachricht der Züchterin kam die
Welpen sind geboren konnte ich einen Freudensprung nicht unterdrücken. Auf den
Boden der Tatsachen zurück holte mich dann die Nachricht, dass kein Rüde für
mich dabei war, denn der einzige Junge in diesem Wurf war schon vor meiner
Reservierung vergeben.
Was nun? Eine Hündin? Auf keinen Fall! Ich hatte doch in meinem Leben immer nur
Rüden und es nie bereut. Nach vielen Tränen, einer schlaflosen Nacht und langen
Telefonaten mit meiner neu gewonnen Freundin Hilke, die Besitzerin des Vaters,
entschied ich mich dann schweren Herzens doch für eine Hündin. Es sollte ja
schließlich ein Kind des tollen Rüden aus dem Internet sein.
Meine erste Wahl fiel somit auf ein kleines, dreifarbiges Mädel, für die wir nun
einen Namen suchten. Mit "H" sollte er aufgrund des Wurfes anfangen.
Schließlich entschieden wir uns für den Namen Holly, die wir dann im Alter von
14 Tagen auch kennen lernen durften. Ein kleiner verschlafener Wonneproppen
nicht größer als eine Hand eroberte mein Herz und das meines damaligen Freundes.
Und wieder verging eine endlos scheinende Zeit, bis Anfang Mai 2004 dieses
kleine süße Mädel bei uns einzog und wir daraufhin in eine Wohnung mit Garten
zogen.
Bis heute habe ich die Entscheidung für diese Hündin nicht bereut. Es muss
Schicksal gewesen sein und ich bin sicher das dieses Mädel einfach für mich
bestimmt war.
So sicher, dass wir nach einer kurzen Diskussion im März 2005 eine weitere
kleine Hündin in den Kreis unserer Familie aufnahmen, die uns ebenso viel Freude
macht und den Beweis brachte zwei Hunde sind besser als einer.
Mit den beiden süßen Mädels Annie und Holly kam schließlich auch der Wunsch auf
eigenen Hundenachwuchs, der liebevoll im Rahmen der Familie aufgezogen werden
soll, da meine Hunde keinen Zwinger oder ähnliches kennen. Ganz im Gegenteil,
ich muss zugeben sie schlafen sogar im Bett.
Der erste Nachwuchs kam im September 2006 von unserer Holly. Fünf wunderschöne
Welpen erblickten das Licht der Welt. Drei Jungs und zwei Mädels. Käufer waren
schnell gefunden, denn obwohl ich mich in eine kleine Hündin aus diesem Wurf
verliebt hatte war mein Ex-Freund nicht zu überreden. Es kam kein dritter Hund
in Frage.
So vergingen die acht Wochen der Aufzucht wie im Fluge und die Zeit des Abschied
nehmen kam immer näher. Mein Herz wurde schwer, bis eine Woche vor dem geplanten
Auszug der Welpen die Käuferin eines kleinen Rüden absprang und dieser nun kein
zukünftiges zu Hause mehr hatte.
Das war meine Chance ....... Denn trotz mehrfacher Nachfragen wollte ich den
kleinen Mann nicht mehr her geben. Er war für mich der Schönste aus dem ganzen
Wurf. Nur wie sollte ich meinem damaligen Partner klar machen, dass dieser
kleine Mann nicht mehr ausziehen sollte? Na ja, ich erzählte ihm halt immer
wieder, wenn Leute angerufen hatten, aber warum ihn keiner haben wollte habe ich
ihm nicht erzählt ;o)
Ich hatte ihn schlichtweg bei den Interessenten unterschlagen und als vergeben
angekündigt sodass er einfach kein neues zu Hause finden konnte und ich erzählte
halt meinem damaligen Lebensgefährten, dass ihn keiner wollte. So kam ich zu
meinem dritten Hund und zu meinem lang ersehnten Rüden, mein Al Capone
Ein Jahr später im Sommer 2007 war ein erneuter Wurf mit meiner Holly geplant
und auf der Suche nach einem Deckrüden bin ich bei einer netten Züchterkollegin
hängen geblieben, die einen wunderschönen weiß-braunen Rauhaarrüden besaß.
Nach telefonischer Absprache hatten wir einen Termin ausgemacht und sie erlaubte
mir, dass ich den süßen Mann ein paar Tage mit zu mir nehmen durfte.
Der nächste Schiksalsschlag war zu diesem Zeitpunkt besiegelt.
Rover hatte sich prächtig in mein Rudel eingefunden und nach einer Woche kam die
Zeit des Abschiednehmens. Rover musste zurück nach Wiesbaden, wo er bei der
Züchterin mit seiner Schwester einen Zwinger bewohnte. Mir blutete das Herz und
ich habe den ganzen Nachhauseweg geweint und wie mir die Züchterin berichtete,
er in seinem Zwinger auch.
Ich wusste, wir waren füreinander bestimmt und habe der Züchterin das
Versprechen abverlangt, sollte sie diesen Hund jemals abgeben würde ich ihn
gerne haben wollen.
Kurz bevor im September 2007 die Welpen aus dieser Verpaarung geboren wurden
bekam ich einen Anruf der Züchterin, dass sie ihre Zucht aufgiebt und bat mir
Rover zum Tausch gegen einen Welpen aus diesem Wurf für ihre Freundin an.
Ich überlegte nicht lange und sagte zu.
Sie brachte ihn mir als sie und ihre Freundin eine Hündin aus dem Wurf aussuchen
kamen.
Natürlich war der Ärger vorprogrammiert und ich hatte mit meinem damaligen
Lebensgefährten den Krach auf Erden. Entweger Al Capone, oder Rover.
Um Himmels Willen. Wie sollte ich mich entscheiden?
Ich hatte viel telefoniert um eine Lösung zu finden, aber mir viel keine ein.
Ich wollte beide Jungs nicht mehr her geben, denn ein Tier, was einmal in meinem
Haushalt wohnt verlässt es nicht mehr.
Einige Tage später bekamen wir Besuch von mittlerweile befreundeten
Welpenkäufern, die einen Sohn meiner Annie hatten und uns regelmäßig mit diesem
besuchen kamen. Ich wusste, dass sie irgendwann noch einen zweiten Hund aus
meiner Zucht wollten, aber konkrete Pläne wurden nicht geschmiedet.
Nach einem kurzen Gespräch, welches ich nicht mitbekam, handelte mein Ex-Freund
einen Deal aus und verschenkte ohne mein Wissen meinen Al Capone an das Pärchen,
die ihn sofort mitnahmen.
Er hat ihn mir damals einfach weggenommen und das war wohl auch der Anfang vom
Ende unserer Beziehung, denn dieser Mann zog im April 2008 aus unserer
gemeinsamen Wohnung aus.
Ich weiß, dass es meinem Al Capone sehr gut geht und auch einen Spielgefährten
hat, dennoch fehlt er mir nach wie vor, aber es wäre falsch ihn nach so langer
Zeit zurück zu holen.
Meine große Liebe Rover ist bei mir geblieben und zusammen mit meinen beiden
Mädels nach wie vor Mittelpunkt in meinem Leben.
Auch mein jetziger Mann akzepiert meine Liebe zu den Hunden und sowohl seine Tochter,
als auch unser gemeinsamer Sohn genießen jede Sekunde mit ihnen.
Mittlerweile wohnen
wir in Dortmund und es ist zu dem vierbeinigen Zuwachs nun auch ein kleiner
Zweibeiner bei uns eingezogen. Unser Sohn Lennard kam im April 2011 zur Welt und
unsere anfängliche Sorge, Baby und Hund, löste sich einfach in Wohlgefallen auf.
Unsere Hunde haben keinerlei Aggressionen gegen den kleinen Mann und Rover ist
der absolute Kumpelhund, der alles mit sich machen lässt. Ein weiteres Zeichen,
dass unsere Hunde gut sozialisiert sind.
Nachdem nun unsere älteren Damen Holly und Annie das Rentenalter erreicht haben
und die Zeit vor dem Kamin genießen kam die Frage auf ..... aufhören mit der
Zucht oder eine kleine Nachwuchshündin adoptieren? ..... Wir entschieden uns für
das Zweite und haben im Mai 2013 die kleine Lillifee, genannt Lotti zu uns
genommen. Mit ihr sollen noch ein paar schöne Jahre Zucht erfüllt werden.
Jeder, der auf der
Suche nach einem solch tollen Familienmitglied ist darf sich gerne an uns
wenden. Fragen werden jederzeit gerne beantwortet.
Liebe Grüße Eure
Andrea