Jack Russell nahm die
unterschiedlichsten Einkreuzungen mit anderen einfarbigen oder bunt gefleckten
Arbeitsterriern vor. Er bezog sein Zuchtmaterial aus den Jagdzwingern in Devon
und New Forrest, unternahm aber auch weite Reisen, um aus anderen Gegenden
bodenständige Terrier in seine Zucht mit einzubringen, was zu damaliger Zeit
ungewöhnlich war. Sein Zuchtziel war immer die Arbeitstauglichkeit, ein
typisches Rassebild kam in zweiter Linie. Rückblickend kann man sagen, dass
diese Anstrengungen, an neues Zuchtmaterial zu gelangen, Fremdkreuzungen
durchzuführen und dabei doch immer einen bestimmten Typ zu verfolgen, der große
Verdienst des Reverend Jack Russell um diese Terrier war. Nach seinem Tod blieb
eine Gruppe unterschiedlichster Terrier zurück, die zunächst nur "Working
Terrier" (Arbeitsterrier) genannt wurden. In den dreißiger Jahren kam es dann
auf, diese Terrier "Jack Russell Terrier" zu nennen, und damit war der Typ von
Terriern gemeint, den Reverend Jack Russell Zeit seines Lebens allen anderen
vorzog. Es gab nachfolgend immer Züchter, die am alten Typ dieses Terriers
festhielten. Zwar nahmen diese auch Einkreuzungen vor, die aber immer im
Hinblick auf die Arbeitsfähigkeit der Terrier durchgeführt wurden. Dabei zeigte
sich auch die Überlegenheit des Jack Russell Terriers gegenüber mancher
Reinzucht. Dieser Tradition folgend wurden bis in die jüngste Vergangenheit im
Jack Russell Terrier Einkreuzungen mit anderen Terrierrassen vorgenommen. Leider
wurden auch andere Rassen, wie z.B. Corgies, Beagles und Bullterrier, kurzzeitig
eingekreuzt, führten aber zu wenig gelungenen Ergebnissen, da sie nicht dem
Urtyp der Rasse entsprachen. Das hat dem Ruf der Rasse sehr geschadet. Deshalb
nahm man bald davon Abstand. Aber auch heute gibt es immer noch Hunde die zwar
"Jack Russell" genannt werden, dieser Rasse aber nicht entsprechen.
Der Jack Russell Terrier erfreut sich seit dem letzten Weltkrieg auf dem
europäischen Kontinent einer zunehmenden Beliebtheit, ganz besonders bei Jägern
und Reitern. Der Jack Russell Terrier wurde am 22. Januar 1990 vom englischen
Kennel Club anerkannt und ein offizieller Interim-Standard unter dem Namen "Parson
Jack Russell Terrier" publiziert. Die FCI (Fédération Cynologique
Internationale) hat anschließend am 2. Juli 1990 die vorläufige Anerkennung
beschlossen. Der Kennel Club gab der Rasse im Jahre 1999 den jetzigen Namen "Parson
Russell Terrier".
Rassestandard
(Auszüge aus den Büchern "Der wahre Jack Russell Terrier" von Eddie Chapman und "Das große Jack Russell Terrier Buch" von Mary Strom)
Kopf und Schädel
Im Verhältnis zum Körper gut ausbalanciert, Oberkopf flach, zwischen den Ohren mäßig breit, sich zu den Augen hin verschmälernd. Klarer Stop, aber nicht zu stark betont. Länge des Fangs von der Nase bis zum Stop ein klein wenig kürzer als der Abstand vom Stop zum Hinterhauptbein. Nase schwarz. Kiefer kraftvoll, starkknochig mit kräftiger Backenmuskulatur.
Augen
Die Augen sollen mandelförmig sein, von dunkler Farbe, voller Leben und Intelligenz
Ohren
Kleine, v-förmig, nach vorne getragene Ohren, eng am Kopf anliegend und von mäßiger Dicke
Fang
Ober- und Unterkiefer kraftvoll und muskulös, von guter Stärke. Kräftige Zähne, wobei die oberen Schneidezähne ohne Zwischenraum über die unteren greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen, regelmäßiges und vollständiges Scherengebiss
Hals
Wohlgeformt und muskulös, von guter Länge, zu den Schultern hin allmählich verbreitert..
Vorderhand
Schultern schräg, gut zurückgelegt, an der Spitze fein, im Widerrist sich klar abzeichnend. Vorderläufe kräftig und gerade,, Gelenke weder nach innen noch nach außen drehend. Die Ellbogen liegen seitlich am Körper an und bewegen sich frei..
Körper
Der Brustkorb sollte flach und schmal sein, die Vorderläufe stehen nicht zu breit auseinander. Hierdurch gewinnt der Hund ein athletisches, aber nicht breitbrüstiges Aussehen. Nur als ein Hinweis - die Brust muss schmal genug sein, um hinter den Schultern durch zwei durchschnittlich große Menschenhände umspannt zu werden, das gilt für einen Terrier, der in Arbeitskondition absolut fit ist. Der Rücken muss kräftig, gerade sein, ohne irgendwo nachzugeben im Vergleich zur Schulterhöhe ein ausgewogenes Bild bieten. Die Lendenpartie ist leicht gewölbt, vordere Rippen mäßig gewölbt, hintere Rippen tief. Der Terrier soll gut aufgerippt sein. Die Länge des Rückens vom Widerrist zum Ansatz der Rute ist gleich der Höhe vom Widerrist zum Boden.
Hinterhand
Kräftig und muskulös, fest gefügt mit guter Winkelung im Knie- und Sprunggelenk. Hintermittelfuß kurz und parallel. Hierdurch entsteht ein guter Schub nach vorne. Keine steile Kniewinkelung. Von hinten gesehen müssen die Sprunggelenke grade sein.
Pfoten
Rund, kompakt, nicht groß, feste Ballen, Zehen mäßig aufgeknöchelt, weder nach innen noch nach außen gedreht.
Rute
Hoch angesetzt, aufrecht getragen, aber nie über den Rücken gezogen oder geringelt. Von guter Kraft und Länge.
Haarkleid
Glatthaarig. Bei
diesem Schlag darf das Haar aber nicht so dünn sein, dass es dem Hund nicht
genügend Schutz gegen Witterung und Unterholz bietet. Rauh- oder stichelhaarig,
ohne wollig zu wirken.
Ein gutes Glatthaarfell darf im Gesichtsbereich keine Bartbildung zeigen. Das
Haar muss dick und leicht fett sein, von angemessener Länge und Dichtheit, um
den Körper gut zu bedecken. Kurzes und feines Haar ist nicht charakteristisch,
ebenso wenig hartes und gekräuseltes Fell, insbesondere auf der Rückenlinie. Das
Haar muss völlig gerade sein.
Stichelhaar kann im Gesicht Bartbildung haben oder auch nicht. Aber jedes
Anzeichen von Katzenhaaren oder längeren Haaren auf Körper oder im Gesicht
machen es zum Rauhhaar.
Rauhhaar sollte nur etwas drahtig sein, nicht übertrieben hart, gekräuselt oder
gar gewellt, ebenso wenig zu fein oder flachsartig in seiner Struktur.
Bauch un Unterseiten behaart. Haut muss dick sein und locker anliegen,
Farbe
Weiß sollte immer
dominieren, ergänzt durch lohfarbene, schwarze oder braune Abzeichen. Gestromte
Abzeichen sind nicht gestattet.
Ein Jack Russell Terrier sollte zumindest fünfzig Prozent weiß haben, schwere
Mantelmarkierungen auf dem Körper sind für die Rasse nicht charakteristisch.
Es gibt mehrere Schattierungen an Lohfarben oder Braun, sie alle sind voll
akzepiert.
Bewegungsablauf
Die Bewegung sollte frei, lebhaft, gut koordiniert sein, gerade Bewegung vorn wie hinten.
Symmetrie, Größe und Wesen
Auf Ausstellungen
werden Jack Russell Terrier in zwei Gruppen aufgeteilt:
10 bis 12 Inches (25,4 bis 30,5 cm)
bis 15 Inches (38,1 cm)
Der Terrier muss fröhlich, lebhaft und aktiv wirken. Knochen und Kraft in
kleinem Format sind wichtig, dürfen aber nicht plump oder grob wirken.
Schnelligkeit und Ausdauer müssen deutlich erkennbar sein. Weder zu kurz, noch
zu lang auf den Läufen.
Wesen
Unerschrocken und freundlich. Athletisch und intelligent. Bei der Arbeit ist er ein tüchtiger Jäger, beharrlich und mutig. Zu Hause ist er verspielt, übermütig und äußerst anhänglich. Er ist ein selbstständiger und energischer Terrier und braucht sehr viel Zuwendung.